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friedlich
Frīēdlich, a.:
1) auf dem Wege des Friedens; von Streit, Zwist, Krieg entfernt; zum Frieden geneigt, friedliebend, friedfertig: Will sie [die Stadt] aber nicht f. mit dir handeln und will mit dir kriegen. 5. Mos. 20, 12; 2, 26; Ps. 7, 5 etc.; F–er Vergleich; F–e Menschen; Mit welchem ich .. f. und schiedlich zurechtgekommen bin. B. 485a; Die Regierung der Königin Elisabeth .. f. nach innen, nach außen glorreich. G. 39, 223; Ward | die F–keit des Kamels mißbraucht | im Kriege. Rückert Morg. 1, 154; Heimwärts schlägt der sanfte Friedensmarsch | .. Von Menschen sind die Wälle rings erfüllt, | von f–en, die in die Lüfte grüßen. Sch. 336b; Sie aus dem Stande wilder Freiheit in den Stand der Dienstbarkeit und f–en Ruhe versetzen. 1010aetc. So auch: F–e Tage, Friedtage, Gerichtsferien, im Ggstz. der Prozeßtage. 2) Frieden genießend oder gewährend, mit Frieden, mit sanfter Ruhe erfüllt oder erfüllend: Ein f–er Anblick; Er wohnt ruhig und sicher unter seinem f–en Dache. Geßner; Die Dörfer lagen nicht zu nah an einander, das Ganze hat einen f–en Charakter. G. 15, 140; Seine Felder umruh f. sein ländliches Dach. Sch. 75b etc. 3) (veraltend) zufrieden: Ich bin mit dem Urtheil f. Claudius 5, 103; Daß auch die Menschenkind | mit sich selber nicht f. sind. Rollenhagen Fr. 44.
Zsstzg.: Un-: Ggstz. von 1 etc., s. Befrieden, Anm.