Floh
Flōh, m.. –(e)s; Flöhe; Flöhchen, lein; -, Flöh-:
ein ungeflügeltes Insekt, mit kegelförmigem Saugrüssel, womit es empfindlich sticht, mit versch. Arten nach den Thieren, auf denen sie als Parasiten leben, so nam. der auf dem menschl. Körper lebende Pulex irritans: Flöhe haben, fangen; Die Flöhe beißen, stechen ihn; „Wir knicken und ersticken, | doch gleich, wenn einer sticht.“ .. So soll es jedem F. ergehn | .. Spitzt die Finger und packt sie fein! 11, 92; Ein Flöhchen. G. 2, 145 etc. Sprchw.: Warum pflegte er Umgang mit solchem Gesindel? wer sich mit Hunden niederlegt, steht mit Flöhen auf. Lut. 1, 165; Je magerer Hund, je größere Flöhe. 1, 94; Die Flöhe husten hören, übertrieben fein und klug sein. 2, 31; 1121b; Die das Gras wachsen sehen und sagen den Flöhen Prosit, wenn sie nießen. Schmj. 36; Einem einen F. [vgl. Flausen] ins Ohr setzen, ihm Etwas mittheilen, was ihm keine Ruhe lässt: Der Gottfried hatte dem Müller auch so einen F. ins Ohr gesetzt, der nun alle Zeit juckte und biß. Schmj. 42; Solche Fabeln .. rumpeln im Herzen, als wenn man Einem ein’n F. ins Ohr setzt. Luth. 102a; Br. 2, 370; 13, 441; Wer seine Frau belauscht, setzt sich ins Ohr den F. 5, 140 etc.
Anm. Ahd. flóh, mhd. vlóch, oberd. Floch; veralt.: Der Flohe, Mz. uv. Th. 319 etc. F. bez. wohl das flüchtige Thier, nach Andern lautverschoben dem lat. pulex entsprechend.
Zsstzg. außer nach den versch. Thieren, auf denen der F. lebt, z. B. Baum- (Podura), Blatt- (Chermes, Psylla), Eis- (im Wasser der Gletscherspalten. Kohl A. 1, 33, s. Gletscher-F.), Erd- (Baum-F.; auch mehrere Käfer: Mordella; Chrysomela oleracea), Flossen- (Limnadia gigas), Gabel- (Daphnia pulex), Gletscher- (Tschudi Th. 495: Desoria glacialis, s. Eis-F.), Meer- (Talitrus locusta), Pinsel- (Cypris pubera), Sand- (Pulex penetrans, sich beim Menschen unter die Nägel der Füße bohrend), See-, Wasser- (ein kleiner Krebs, Cancer oder Cammarus pulex), Stiel- (Lynceus), Stier- (Zoëa taurus), Strand-F. (Orchestia littorea).
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