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flennen
Flénnen, intr. (haben):
mit verzognem Mund widerlich weinen: Dummes Mädchen, fang mir auch an, zu f. Alexis H. 1, 1, 303; Das ewige F. von Hölle und Himmel. Bodenstedt 2, 184; 183: Daß du .. klagst und ungeduldig flennest. Brockes 9, 581; Freiligrath 2, 239; Hält sich .. Zwiebeln vor die Nase, um betrüglich zu f. Heine Lut. 2, 29; Verm. 1, 69; 209; B. 269; Rückert 2, 48; Das ist da recht alexandrinisch geflennt. Sch. 106b etc.
Anm. Ahd. flannen, flennen, vgl. mhd. vlans, aufgesperrtes Maul, wie noch mundartl.: Die Flans, Flunsch etc., eig. den Mund verziehn, sei es zum Weinen oder Lachen (vgl. greinen), Verspotten: Daß man die Nase rümpft | und Mäuler auf mich flennet. Lohenstein s. Weinhold 22. Vgl. Holtei Lammf. 1, 106. Dazu: Geflenn(e). neutr. Hackländer St. 2, 229; Spindler St. 1, 23 etc. Mach .. kein flennig Gesicht .. Du sollst lachen. Hausbl. (56) 1, 348.