Fäule
Fǟūle, f.; –n:
die Fäulnis, das Faulen, die Fäulung: 1) allgem.: Wenn F., Mad’ und Wurm in unsern Leichen wühl’n. Soph. XVI; Hyac. 29 etc. — 2) in bes. Anwendungen:
a) Arzn.: eine faule Krankheit, s. Zsstzg. —
b) Bergb.: faules Gestein, nam. ein aus Kalk und Thon bestehendes, s. Ober-F. und vgl. 1, 252a. —
c) Forstw.: eine faule Stelle im Holz, s. Weiß-F. und vgl. d. —
d) Landw.: Art Brand im Getreide, im Obst, Holz, s. c etc. —
e) Papierm.: das Faulen der Lumpen, ehe sie vom Lumpenschneider zerschnitten werden. —
f) Weinb.: F., Stock-F., Edel-F., das Faulenlassen der Trauben am Stock, wodurch man weniger, aber bessern (edlern) Wein gewinnt, auch „Stockfäulung“ etc., schweizr. die beim Sieden des Schmalzes zurückbleibende Unreinigkeit. vgl. Holst. 1, 341.
Zsstzg. namentl. zu [2a], was unbez. bleibt, s. namentl. Falke Thierarzn., z. B.: Dárm-: faulige Darmentzündung. —
Dúrch-: s. Mund-F. und Horn-F. — Edel- [2f]. — Hérz-. —
Hórn-: Klauen-, Strahl-F., Horndurchfäule, Klauenseuche. —
Hūf-: Pferde, die an der H. leiden. Gutzkow R. 7, 318. — Kérn- [2c]: s. Weiß-F. —
Krêbs-: krebs- artig um sich fressend: War es nicht natürlich, daß sich jene K. auch in der Nationalversammlung zeigte. Gervinus Lit. 5, 392. — Lêber-. — Lúngen-. —
Múnd-: der beginnende Skorbut (Stomacace), bei Kindern auch = Mundschwämmchen (Aphthae), schwzr. Beides: Durch-F. — Ferner: [Ein Pferd] geplagt von M., krank an der Räude. V. Sh. 3, 391. — Ober- [2b]: Die zarte Fäule, worüber die O. liegt. —
Rêgen-: R. der Schafe die längre Zeit dem Regen ausgesetzt waren. —
Rōth-: s. Weiß-F. — Stóck-[2f]. —
Strāhl-: Klauen-F., sich im Strahl des Hufs zeigend. —
Wásser-: s. Regen-F. —
Wēīß-: Die Roth-F. und die W. sind Zersetzungsweisen des bereits abgestorbenen Holzes. Die Roth-F. ist vielleicht nur ein späteres Stadium der s. g. Kern-F., d. h. des Absterbens und Faulwerdens der Stämme von innen her; die W. erscheint dagegen als eine Folge äußerer Verletzungen. Schacht Baum 314 u. ä. m.
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