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Fächer
Fä́cher, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
ein Werkzeug, womit man facht, d. h. die Luft bewegt, Wind macht, z. B.: Feuer-F., kleiner Blasbalg, nam. aber ein bekannter Putzgegenstand der Damen, sich Kühlung zuzufächeln etc.: Ochsenschwänze dienten zu liegenwedeln und F–n .. Diese Schwanzfächel. Böttiger Sab. 465; Blatt-F. 476; Büschel-F. 470; Feder-F. 472; Tafel-F. 468 etc.; Die .. blähend mit dem F. ficht. Sch. 9b; Kühlend mit taftenem F. das Antlitz. V. 1, 8; Wedelnd’ den F. 2, 76; Das Zischeln hinter F–n. W. 12, 13; Atlas- F. Platen 3, 71; Pfauen-F. [aus Pfauenfedern]. Heine Lut. 2, 302; Sonnen-F. [zur Kühlung vor der Sonnenhitze]. W. 12, 4 etc. Daher auch: Der Page drängte sich .. durch alle die Degen [s. d. 2] und Fächer [Herren u. Damen]. G. 1, 177. Ferner übertr. auf ähnliche Dinge, z. B.: der dritte Magen der Wiederkäuer, s. Tausendfach: In weiten, amphiteatralisch ausgebognen Pracht-F–n [von einer Gegend]. Falmerayer Or. 2, 7; F., See-F., F.-Koralle, Gorgonia flabellum; auch ein Vogel, der sogen. Tropik-Vogel, Phaëton aethereus, u. ä. m.
Anm. S. Fächel und Fächtel. Veralt. Focher. Frisch 1, 283b, so bei Matthesius Sar. 12 (bergm.) von einer Wetterlosung, vgl. lat. focarius (zum Herd gehörig, etwa vom Blasbalg).