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Elster
Elster, f.; –n; –chen, lein; -:
ein krähenartiger Vogel, schwarz und weiß, mit abgestuftem Schwanz, sehr beweglich, geschwätzig er lernt, wenn ihm die Zunge gelöst wird, auch sprechen, und als diebisch verrufen, Corvus pica, s. Agalaster und Atzel, vgl.: E.-bunt: Die E. schwatzt, schwätzt, gäckt, schnattert (Auerbach D. 4, 71); Die E. renkt den Steiß und lässt das Hüpfen nicht. Günther 972; Die meisten Menschen haben etwas E.- oder Hamsterartiges und sammeln gern Schätze. Gotthelf Sch. 151; Da ihr Auge, wie das der E–n, an allen glänzenden Dingen hing. Immermann M. 1, 443; Er .humpelte nach E–n-Art. Langbein 2, 215; Geschwätzig | wie eine E. Sch. 597a; Ein E.-Männchen, das er wollte sprechen lehren. Platen 4, 44; Die weibliche E. Thümmel 7, 143; Sein E.- Lachen. 1, 125 etc. Auch übertr. z.B. auf geschwätzige, lose Frauenzimmer: Ne röm’sche E., | die Tochter ihrer Schmink’, hat ihn verführt. Tieck Cymb. 3, 4 etc. (vgl. Krähe: G. 28, 57).
Zsstzg. zur Bez. verschiedner Vögel, z. B.: Berg-, Busch-, Dorn-, Griegel-, Krick-, Krück-, Speer-, Wild-E. = Lanius excubitor, der große graue Würger; Meer-, See-, Strand-E. = Austernfänger, Haematopus ostralegus, aber auch Name mehrerer Papageitaucher u. der Pfeif-Ente. Nemnich.