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ecken
Ecken, intr.:
Ecken haben (gewöhnl. nur im Part.: Ein e–der Thurm in der Mitte. Merck’s Br. 2, 224) und tr.: mit Ecken versehn, gewöhnl. nur im Part., z.B.: Von geeckten Schildern umwölbt. Linck Schl. 81, vgl.: Bald geviereckt, bald radienartig. Keller gH, 4, 27 etc.
Anm. In ältrer Form auch ohne die Vors. Ge (s. d. †) des Partic., z. B.: Runde, eckete, ja allerlei Sorten von Nägeln. SClara EfA. 1, 294; Hauben, ecket drei [3eckig]. Denais Jesuiterlatein 26; Im Saal stünd auch ohnecket [ohne Ecken, d. h. rund] bedecket | ein Tisch. Puschmann, s. Kerner 478 etc. So jetzt noch gw. in Zsstzg. mit Zahlen: Mit weißem drei ecktem Federhut. Tieck Dr.Bl. 2, 230; Nov. 7, 192; Zschokke 8, 263 etc. (s. Zwingli 1, 206). Mit viereckten Stückchen Glas. G. 23, 99; Das viereckte Schloß. 301; 26, 115; 40, 258; Freiligrath Pol. 2, 81; Gutzkow R. 3, 206; Heinse A. 2, 95; Lichtenberg 5, 484; Mendelssohn 4, 2, 72; DMus. 1, 2, 834; Stahr Jt. 2, 129 etc. (s. Eckig).
Zsstzg. z. B.: Áb-:
1) der Ecken berauben, die Ecken abschleifen: Schön poliert und abgeecket. Frisch 1, 209b.
2) gehörig mit Ecken versehn: Etwas nach dem rechten Winkel a. etc. Aūs-: Die quadratisch ausgeeckte Gestalt [des Sonetts]. Gervinus Sh. 2, 378. Veralt. und mundartl. (auch: auseckeln) = sorgfältig überdenken, erörtern: Eine gar zu lange Auseckung. Schottel 1246; ferner, wie auch durcheckeln, scharf mitnehmen, durchhecheln (s. d.): Alle Welt ausecken und zur Bank hauen. Matthesius Sar. 130b etc., s. Frisch 1, 215a; Gryphius 1, 849; Schmeller 1, 25; Spate 358 und vgl. hohnecken. Be-: Heraldik: Ein Kreuz istbeeckt, wenn an den Enden aus den Ecken noch längliche Figuren hervorragen. Ent-: der Ecken berauben: Blöcke e.; Durch Stoßen und Wälzen enteckt und entkantet. G. 3, 283; Enteckung (Miner.), der Fortfall einer Ecke bei der Primärform eines Krystalls, wenn die neue Fläche nicht mit einer vorhandnen Kante oder Ebne parallel wird u. zwar: Entspitz-, Entstumpf-, Entseiten-. Eckung, je nachdem die fortfallende Ecke spitz, stumpf oder eine Seitenecke ist. Ver- (weidm.): Der Hirsch hat vereckt, das Gehörn ist (hoch-) vereckt, das Geweih ist wieder erwachsen und die Ecken oder Enden hart geworden. Döbel 1, 5; 18; Fleming J. 92a etc.