Dotter
Dótter, m. (n.), –s; uv.; f.; –n:
1) der Theil des Eies, woraus sich das junge Thier entwickelt; in den Vogeleiern, — wovon das Wort im gewöhnlichen Leben gw. gilt, das Eigelb: Ein riesiger gelber Ei-D. M. 3, 333; Die Odenwälder Eier sind beliebt wegen ihrer . .. goldgelben D. Erz. 388; War die D. von gediegenem Golde. M. 4, 99 (fem. auch Nat. 2, 7); Der D. war außerordentlich langgezogen, von gelblich weißer Farbe. Oc. 1, 299; Wann ich mitten durchschnitt das Ei und herausschmauste den D. Sh. 3, 178 etc. Übertr.: Da im Doktor der ganze Rogen und D. zum Ritter steckt. 21, 63 [das Ritterthum darin wie im Keim enthalten ist]. — Dazu: Dött(e)rig, a.: ein Dotter habend, dotterähnlich: Diese Juli-Regierung, die kaum aus dem Ei gekrochen und noch ganz d. [gelb vom Dotter] ist. Par. 1, 137; Den zwei-d–en Eiern. 21, 115 etc. —
2) Name mehrerer Pflanzen:
a) Flachsseide, Cuscuta oder Myagrium sativum, auch Flachs-, Knöpfel-, Lein-D. genannt. —
b) = Dort (s. d.), nam. Trespe. —
c) = Stechapfel, Datura.
Anm. Zu 1 (ahd. totoro, mhd. totere) auch veralt.: Härt gesotten Eier-Tötter. 41. S. 1, 405; Abstammung unsicher. — 2a (auch engl. dodder) vielleicht nach der (blaß-)gelben Blume, wie viele gelbe Blumen Butter- und D.-Blumen heißen, 2b und c, wohl aus Dort und Datura. — Nach = Rotz.
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