Faksimile 0317 | Seite 309
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Dose
Dōse, f.; –n, Döschen, lein; –n-:
1) (gr.) Gabe; soviel von einer Arznei zur Zeit zu nehmen ist etc.: Diese Waare fällt | nicht ins Gewicht, du kannst die D. zehnfach mehren. W. 12, 33; In zu starken D–n genommen. Musäus M. 1, 75 etc. Oft in ganz gr. Form: Dosis (auffallend masc.: Einen D. Sublimat. G. 29, 118). 2) eine Büchse, ein Behältnis ohne weitern Zusatz nam. für Taback, zumal Schnupftaback: Eine D., Tabacks-D., Schnupftabacks-D. JGJacobi 1, 106, Spaniol- Döschen. König Kl. 1, 55; Goldne, silberne, Horn-, Holz-, Papier-maché-D. etc.; aber auch z. B.: Zucker-D., Krystall-D. für Zucker, aus Krystall; D., Büchse oder Mörser des Kompasses etc. In Bezug auf die „Tabacksdosen“ beachte man die Lorenzo-D–n (IP. 2, 178 u. o.), die in Folge von Laurence Sterne’s empfindsamer Reise eine Zeitlang sehr beliebt waren, s. nam. IGJacobi 1, 106 ff. 3) nach der Ahnlichkeit auch D. für manche oft zu Tabacksdosen verarbeitete Kamm-Muscheln, z. B. die Pilgermuschel; Döschen, Ostrea minuta.
Anm. In Bed. 2 ist das Wort wohl urspr. deutsch, wie denn nieders. jede Büchse oder Schachtel Döse heißt, (Brem. Wörterb. 1, 231), ein Wort, das in dieser Form sich nam. erhalten hat für bottig- oder kufenartige Holzgefäße, z. B.: Kühl-Döse. Zink 1, 1881 (s. Kühl-Schiff); ferner die gw. auf drei verlängerten Dauben stehnden Back-, Wasch- Dösen etc., vgl.: Düse, Têse. Weinhold 98a.
Zsstzg. s. o.; wir heben zu 2 hervor: Schwámm-: nicht bloß eine Dose, Büchse zur Aufbewahrung von Schwamm, sondern auch ein Abguß an Pfeifenköpfen, worin sich der beim Rauchen entstehnde Tabacksseifer sammelt. Karmarsch 2, 626.