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Dolch
Dólch, m., –(e)s; –e:
Dölchlein; -: sehr kurzer, spitzer, auf beiden Seiten scharf geschliffner Stoßdegen, Faustdegen (s. Stilet), auch übertr. auf Das, was die Seele, das Herz verwundet: Den D. aus der Scheide ziehn; auf Einen, nach Einem zücken; Einem auf die Brust setzen; Einem in die Brust, ins Herz stoßen; Einen meuchlings mit Gift od. D. tödten; Der D. der Verleumdung, der Kritik (IP. 5, 29), der Reue (B. 100a), des Neids (Sch. 157a), des Gewissens (251a) etc.; Dieser D. ziemt keiner Schauspielerin, spitz und scharf wie Nadel und Messer. G. 16, 308; Könnten Sie doch aufhören, selbst den D. zu schärfen, mit dem Sie sich unablässig verwunden. 336; Schweig .. und brauche meinen Namen nicht zum D–e gegen mich. Hölderlin H. 1, 63; Sprich dein verdammtes „eben Die!“ noch einmal und stoß mir den D. ins Herz. L. 2, 124; Krächzte kläglich, | als steck’ ihm die Brust voll D–e. Rückert Mak. 1, 70; Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich | Möros, den D. im Gewande. Sch. 62a; Nur reden will ich D–e, keine brauchen. Schlegel Haml. 3, 2; Mir dringen diese Worte ins Ohr wie D–e. 4; Das waren nun D–e in Stilling’s Herz. Stilling 4, 38; Den D. von einem Blick, womit Danischmend den alten Kalender durchbohrte. W. 9, 81 etc. 2) (s. 1) bei den s. g. Stachelfüßern ein hervorragender spitzer Theil oberhalb des Afters. 3) eine Muschel, Hammermuschel, Malleus.
Anm. Oberd.: Des, dem, den, die Dolchen. Schmeller, vgl.: Und drücket unbereut ihm D–en [spätre Lesart: den D. ihm] in die Brust. Haler 125; 57; Tolchen. Garzoni 535b; Dölche. Hammer RH. 277; Spate 323; Dollich. HSachs 3, 2, 8c etc. Wohl zunächst das „verwundende“ Werkzeug, vgl. ags. dolg, Wunde. Das böhm., poln. tulich scheint erst entlehnt.
Zsstzg. z. B.: Banditen-D.; Den Klippen-D. der Schaumarena [die Klippe, die das Schiff auf dem schäumenden Meer, als der Arena, durchbohrt]. Freiligrath 1, 227; Meuchel(er)-, Mörder-D.; Theater-D., stumpf geschliffen, mit dicker Klinge etc.