Demuth
Dēmuth, f.; 0:
ursprüngl. Knechtessinn, Unterwürfigkeit; dann Gefühl der Niedrigkeit u. des innern Unwerths mit der daraus entspringenden Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit im Ggstz. zum Hochmuth: Wie ich .. dem Herrn gedienet mit aller D. 20, 19; Durch D., achtet euch unter einander Einer den Andern höher denn sich selbst. 2, 3 u. o.; Euer fürstlichen Gnaden allbekannte D. [Herablassung, veralt.]. EfA. 1, VI; 14, 253; So glücklich einst in deiner hohen D. H. 2, 78; Sprach diese Worte mit Bescheidenheit, ja mit D. aus. Die fügsamste D. M. 2, 64; Den Muth, zu dienen, der da D. heißet, lernt, | Hochmüthige! Weish. 3, 176; 1, 139; 5, 277; D. ist nach der Etymologie Muth zu dienen und die zweideutigste aller Tugenden. Sp. 396; Nimm dieses Kreuz, es ist der Lohn | der D., die sich selbst bezwungen. 67a; 69b; 82b; Schamhafte D. ist der Reize Krone. 499b etc. Wahre, falsche D., Hunde-, Sklaven-D. etc.
Anm. Zsstzg. von Muth (s. d.) und dem alten dëo, Diener, Knecht (s. auch Dirne). s. 1, 371 und 2, 655. Vgl. Demat, vielleicht: soviel wie ein Knecht mähen kann. — Mundartl. veralt. auch ōtmuot (mhd.), oodmödig. etc. — D. mundartl. auch = Thymian; Bohnenkraut, u. veralt. = Demant. 89b; 673; 3, 3, 4 1d. — Zuw. auch: Demūth (– ). 155.
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