Faksimile 0276 | Seite 268
Dasel däsig
Dāsel etc.:
s. Dusel. Dazu:
Dǟsig, a.:
weitverbreitetes Wort der Volkssprache, svwdt.: dämisch, dämlig (s. d.) = schwindlig, betäubt, im Halbschlaf, in Bewußtlosigkeit, matt, zahm, ruhig, dumm etc. Brem. Wörterb. 1, 276; 5, 29; Schütze 1, 273; Schmeller 1, 400 ff.; Stalder 269, in plattd. Ausspr.: Dösig, mit ö, als Mittellaut zwischen ä und ö, statt düsig, und so auch: Dösen, intr.:
1) (haben): im Dusel sein, nicht wissen, was man thut.
2) (sein): im Dusel sichfortbewegen. Zsstzg. z.B.: Be-: tr.: in den Zustand der Bewusstlosigkeit versetzen, übertölpeln etc.: [Der Fürst wußte, daß der Abt] solche hohe Frag nicht würd’ auflösen, | drum wollt er ihn also bedösen. Waldis Es. 3, 92; Bedöst sein etc. Ver-: tr.: Etwas verträumen, durch träumerisches Wesen versäumen etc.: Verdäst, träumerisch, vgl.: verdämeln: Wir, die im Wollustraube der Natur | empfahn mehr Derbheit und Trotzhaftigkeit, | als ein verdöst, flau, herzmatt Ehebett | austhut zu einer Brut von Dümmlingen, | so zwischen Schlaf und Wachen. V. Sh. 3, 160 etc. Döserēī, f.; –en: Träumerei: Was der Mann in der Töserei (s. d.) seiner Schlafsucht Alles schrieb und drucken ließ. L. 4, 44. Döserja(h)n, m., –s; –e; –s: Dummrian (s. d. und vgl. Grobian). Goltz 2, 444 etc.
Anm. Däseln, intr. (haben): schmeicheln, streicheln gehört wohl zu tätscheln. Stalder 1, 268; 271; Da tätschelt man die Mädchen, däselt ihnen. Gotthelf G. 280; 281; 287; Mit lieblichem Wesen ... däselte man die Leute ab [wies sie schmeichelnd ab] etc.