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Dacht
I. Dácht, m., –(e)s; –e (s. Anm.):
der fettgetränkte brennende Körper in Lichten, Lampen etc.: Ein D., welcher lange brennt. Brockes 9, 55; Den D. zu knapp gekürzt. L. 1, 171; 3, 562; Göckingk Lieb. 82; Hippel Leb. 1, 106; Thümmel 1, 3. Oft übertr. auf die Flamme des Lebens, den leuchtenden Geist etc. (s. Anm.): Im Innersten der Lebensflamme lebt | eine Art von D. und Schnuppe, die sie dämpft. Schlegel Haml. 4, 7.
Anm. Am gw. hochd. Docht, m.: Des Lebens letzter Funken | glimmt am dürren D–e kaum. B. 72b; Ihr verzehret | Öl und D. umsonst. G. 1, 234; Setzt in Flammen meines Lebens schwanken D. Platen 2, 75; 6, 14; Stahr Par. 2, 128; Gleich Flammen-D–en | durchleuchtet mein Gedicht. Rückert 1, 112; Weish. 4, 270; An ihrem Strahlen-D–e. 2, 60; Das sanfte Auslöschen des D–es, dem kein ... Oel des Lebens mehr zufließen kann. Tieck Dr. Bl. 2, 50. Er hat keinen D. in seiner Lampe [Hirn im Kopf]. Grimm M. 254; Einen krummen D. im Lichte brennen [verrückt sein]. Mörike N. 31 etc. Auch „T.“ findet sich zuw. als Anl.: Des Lebens kurzer Tacht. Haller 87; 5; ferner das neutr. (Mz. –er), zuw. f., und auch Mz. mit Umlaut: Das glimmend Tocht. Jes. 42, 3; 43, 17; Musäus M. 2, 47; Das lichte Tocht. Zachar. 1, 17; Das trübe Dacht. Günther 617; Ein unauslöschlich D. 1065; Ein brennend Tacht. Mühlpforth Geistl. 21; Lohenstein Ibr. 8 v. 991; Die Dacht. Wiedemann März 64; Ein glimmend Tächtlein. Schottel 942 etc. Im Wortsp. (s. Denken, dachte): Dachte sind keine Lichte. Sprchw. (Goltz 1, 368); Ampeln, in welchen kein Öl, kein Dacht, folgsam kein Andacht war. S. Clara Jud. 1, 324. Ahd., mhd. tâht. S. auch Tägel, m. Stalder u. der Zahen, Zachen, Zauch etc. Schmeller, vielleicht von ziehen, vgl. Ducht 2.