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borstig Borstigkeit
Bórstig, a. (~keit, f.; –en):
1) mit Borsten versehn; borstenhaft, borstenartig: Die b–en Säue. V. Ov. 2, 188; Od. 10, 393; Der b–e Dachs. Tschudi Th. 416; Auf seinem Rücken starrt ihm eine Schlacht | von b–en Lanzen. Freiligrath Verm. 41; 68; Mit b–en Augenbraun. Alxinger D. 340; Die b–en Haare. G. 31, 80; W. 12, 6 etc.; Graute mir’s ... vorm Anblick eines mißgeformten kraus-b–en Ungeheuers. G. 31, 8; 7, 198; Schwarz-b. 12, 199; Heinse A. 1, 235 u. ä. m.
2) übertr.: borstend, im Zorn die rauhe Seite nach außen kehrend etc.: Sich im Respekt zu halten | muß man recht b. sein; | Alles jagt man mit Falken, | nur nicht das wilde Schwein. G. 3, 39; Wir sind Alle etwas b. und widerhaarig, die wir eine Meinung behaupten. Gutzkow R. 3, 327; B. und trutzig. Kurz Weihn. 134; Dieser b–e Ausfall. Zelter 5, 253. Zsstzg. s. 1, ferner [2], nam.: Wīder-: widerhaarig, widerstrebend etc.: Äußerst w. gedacht und geschrieben. G. Reinh. 102; Zelt. 4, 121; Alexis D. I. Kap. 8; W–e Gespräche. Tieck Nov. Kr. 2, 217; Widerb ö rstig sein, wie eine Sau. Weidner 177; Eppendorf 57 etc.; Der kantigen W–keit unsers niedern Volkes. Stahr It. 1, 391; Mit einer so widerbürstigen Miene. Möser Ph. 3, 190.