Faksimile 0167 | Seite 159
blecken
II. Blécken, tr.:
blicken lassen, zeigen, bloßlegen und intr. (haben): sich zeigen, offen liegen, nackt sein:
1) tr. meist: Die Zähne b. (= fletschen, grinsen). z. B.: nach der Falle. Alxinger D. 158; auf dich. Opitz 2, 51 (Klagel. Jer. 2, 16); gegen uns die Drachenzähne. Weichmann 1, 8, und sonst oft ohne Präpos. z. B.: Brentano Wehm. 127; 131; Hagedorn 2, 69; Dem Kleinen, der seine vier Vorderzähnchen bleckte. König Kl. 2,17; Pfeffel Po. 3, 14; Ramler F. 2, 449; Tieck 1, 7; Acc. 1, 269 etc. Den Rachen auf (L. 4, 274), gegen Einen b. Rahel 1, 382; Die Zunge; die Schenkel b. (HSachs 1, 495c) etc. Auch refl.: Ihrser] Keiner darf sich b. [veralt. = sich blicken lassen]. HSachs 1, 209a.
2) intr.: Wenn der Scheitel dir wird b. [kahl sein]. SDach (WMüler Bibl. 5, 69); Bald blöckete des Meeres Schlund. Gleim 3, 121; Wenn die Haut durch Schuh und Strümpfe bleckt. Günther 772; 1050; Steine, die durch Kalk b. L. 11, 385; Der leid’ge Hunger blecket | aus ihrem gelben Angesicht. LHNicolai 2, 114; Jden [den Berg], der nun ganz fast blecket [nackt daliegt]. Opitz 2, 110; Ein rundes Loch blerkt in der Wand. Ramler F. 2, 117; Rückert Mak. 1, 26; Mit b–den Zähnen. V. Georg. 3, 514; in den Salzwerken: Die Pfanne fängt an zu b., wenn die Soole soweit eingekocht, daß die Pfanne sichtbar wird etc.
Anm. Zuw. mit blöken (s. d.) in der Orthogr. vermischt; das Faktitiv von blicken (wie senken von finken etc.). Hierzn wohl auch „blach“ (s. d.) von Dem, was weithin offen, frei daliegt, vgl. auch: blachstirnig (Henisch 403) und s. Benecke; Schmeller; Brem. Wörterb. Zsftzg. z. B.: Ān-: angrinsen: Da die Gefahr | ihn anbleckt. Alxinger D. 291; Ein Panterthier | das gafft und bleckt ihn an. Hagedorn 2, 10; Moritz R. 1, 45 etc.; s. Bläken. Aūs-: Die Zunge a., ausstrecken. Ent-: veralt., bloß, offen legen etc.: Der tiefe Grund der Erden [ward] ganz entblecket. Opitz. Entgêgen-: Wo brummend euch ein weißer Bär .. den scharfen Zahn entgegenblecket. Alxinger D. 300, u. ä. m.