Ge~bild
Ge~bilde
I. Ge~bild(eGe~bild(e), n., –(e)s; –e:
1) Bilb, im weitesten Sinne jedes Erzeugnis, das gebildet, geformt ist, vgl.: Bildung, Formation: sDer Geistsschaft willkürliche G–e. Sch.V. 25; Der thierische Nerv und der menschliche Nerv sind völlig gleiche G–e. gB. 1, 271; Gleich- altrige G–e [Formationen]. 292; Jene Hand die gern und milde | sich bewegte, wohlzuthun, | das gegliederte G–e, | Alles ist ein Andres nun. 1, 97; Im Angesicht so vielerlei neuen und erneuten G–es [der vielen Pflanzen]. 23, 335; Bei der großen Mannigfaltigkeit des G–es [des Granits]. 40, 201; Schafft Künstlermeißel athmende G–e. 4,350; Die Elemente hassen | das G. der Menschenhand. 78b; Die G–e der Nacht [Spukgestalten etc.] weichen dem tagenden Licht. 76b; Wo Todte | wohnen besinnungslos, die G’. ausruhender Menschen. Od. 11, 476; Erblickt’ ich die hohe Kraft Herakles’, | sein G.; denn er selber etc. 602; Er zeigte das hehre G. [Standbild etc.] der Minerva. Ov. 2, 315. —
2) Weber.: Muster, gemustertes Gewebe, s. Bild 2a: Eine schneeweiße Serviette vom feinsten G–e. 3, 175; Der Flachs und das Garn, das G., die Wäsche. mann M. 1, 263; Die Ausstattung an G., Betten etc. 3, 23. —
3) in verächtlichem Sinn (s. † Ge) das wiederholte Bilden.
Anm. Selten Mz. Gebilder. Od. (1823) 1, 216.
Zsstzg. unerschöpflich, vgl. die von Bild, z. B.: Architektur-G. [Tempel]. G. 23, 100. — Dichter-G., dichterisches Erzeugnis. — Bäume von Eis ... Solche Eis- G–e. Tschudi Th. 226 etc.; Die marmorne Jdaline .. Das kalte Eis-G–e. Gutzkow 11, 240. — Erd-G–e [Berg]. Kohl A. 2, 261. — Eruptiv-G–e [durch Eruption entstandne Gebirgszüge]. Burmeister Gsch. 119. — Mit Hoch- und Flach-G–en [Haut- u. Bas-Reliēfs]. G. 19, 22. — Gletscher-G–e. Tschudi Th. 465. — Die wenigen Grund-G–e, aus denen die mannigfache Reihe der wässrigen Niederschläge entstand. Burmeister Gesch. 216. — Jene wunderbaren Haar- G–e [Zöpfe]. Immermann M. 1, 47. — Das edle Kunst- G–e [Achill’s Waffen]. V. Ov. 2, 307. — Licht-G. [leuchtendes, strahlendes]. Matthisson 199. — Luft-G–en nachjagen. Gutzkow R. 5, 111. — Athmende Menschen-G–e aus Stein. Fallmerayer Mor. 1, 2. — Trübe Miß-G–e. Schwab 468. — Phantasie-G–e. Burmeister gB. 1, 183. — In den Sandstein-G–en. Kohl A. 3, 294. — Schatten-G–e. Wiedasch Od. 11, 602. — Die vom Wind veranlaßten Schnee- G–e. Kohl A. 3, 9. — Schrecken-G–e. Gutzkow R. 9, 377. — Bin das rohe Spott-G–e | eurer Ammenmärchen. Heine Troll 44. — Staub-G–e [der irdische Mensch]. Gottschall Gött. 19. — Stern-G. [Meteor]. Schwab 446. — Süßwasser-G–e, die als Niederschläge von Binnenseen zu betrachten sind. Burmeister Gesch. 516. — Verbunden mit einem unbekannten Stoff-G–e, das wir Körper heißen. Zschokke 1, 92. — Ton-G–e [Tonschöpfung]. — Traum-G. G. 13, 309. — Trug-G–e. V. Ov. 2, 346. — Als .. Un-G–e [unförmliche Unthiere] durch den Urwald zogen. Chamisso 4, 71. — Wie Natur im Viel-G–e | einen Gott nur offenbart. G. 18, 311. — Ein Wahn-G–e | des fieberhaft entzündeten Gehirns. Sch. 563a. — Die Weich-G–e [weichen Theile] der Schildkröte stecken, so weit der Rumpf geht, innerhalb des Skeletts. — Wunder-G. V. Th. 1, 56. — Zauber-G–e. Matthison 45; W. 19, 220 u. á. m.
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