Biber
Bīber, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
1) ein besonders noch in Nordamerika häufiges, wegen seines feinen Pelzes, auch wegen des als krampfstillendes Mittel dienenden Bibergeils geschätztes, durch seine kunstvollen Baue (Burgen) ausgezeichnetes vierfüßiges, größtentheils im Wasser lebendes Nagethier mit einem — als Leckerbissen geschätzten — plattgedrückten, nackten, schuppigen Schwanz: Der B. hauet Bäume, gehet nach seiner Nahrung, hat eine Burg, ranzet, bringet Junge, wird todtgeschlagen, hat einen Balg, wird gestreift. — Und trägt die Biberin 16 Wochen, bis sie setzet. Am Strome drüben, auf den schnee’gen Dünen, | seh’ ich den B. seine Hütte bauen. Auch die B. haben hier in den Bruchstätten der Donau ihre versteckten Wohnungen. Die Hoden oder Geile [s. d. ] sind das Kostlichest am B. etc. Übertr. z. B. von Venedig: Diese wunderbare Inselstadt, diese Biberrepublik. 23, 69. — 2) die Biberfelle und auch wohl das daraus Bereitete: Ein echter B. (Kastor, Hut aus Biberhaar); ferner mehrere langhärige Stoffe: Baumwollener B. ist ein barchentähnlicher, aber sehr dicker und auf beiden Seiten gerauhter, daher einem groben langhaarigen Tuche im Ansehn etwas verwandter Stoff. etc.; Mein Ganzes umgab ein schäbiger B. 2, 79; In einem grauen Oberrock, einem sogen. B. 3, 190; Seine Durchlaucht haben heute einen Merd dOie [gänsedreckfarben] B. an. 186 etc.
Anm. Schon altpontisch Fiber, bei Biber, nach wie Biene, von bauen, stammend, doch, wie schon der sonst fast Alles auf deutschen Stamm zurückführende bemerkt, schwerlich urdeutsch. — Als Bestimmungsw. in Biber- Klee, -Kraut, -Wurz etc. = Fieber.
Zsstzg. z. B.: Bīsam-: Moschusratte, Mus zibethicus; Sorex moschatus. — Erd-, Grūben-, Lánd-: nicht gesellig, sondern einsam in Gruben lebend. —
Schwēīf-: die Gattung Myopotamus. Giebel. —
Sēē-: Meerotter u. ä. m.
Work in progress
Die Arbeiten am Wörterbuch sind noch nicht abgeschlossen. Beachten Sie daher folgende Hinweise:
- Artikel können falsch segmentiert sein.
- Lemmata können falsch aufgelöst sein.
- Die Struktur, v. a. von Lesarten, kann falsch ausgezeichnet sein.
- Falsch erkannte Zeichen sind nicht auszuschließen.
- Faksimiles können fehlen oder falsch beschnitten sein.
- Das generierte TEI/XML kann invalide sein.