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Barde
I. Bárde, m., –n; –n; –n-:
Name der altceltischen Sänger, mit Rücksicht auf die v. Tacitus erwähnten Schlachtgesänge der Deutschen unter dem Namen Bardiet (od. Barit?), den Klopstock wieder einführte (s. Kl. 8, 243), auch auf die Deutschen u. dann allgm. angewendet, s. Schilter 1, 87 ff etc.: B–n sind die alten Tichtere oder Poeten bei den Teutschen gewesen. Schottel 1018; Warden. Hammer RH. 203; B–n-Getöne. Abschatz (Wackernagel 2, 516, V. 40): Die deutsche Nachwelt singet der B–n Lied, | (wir sind ihr B–n). Kl. Wingolf 2, 3; Wie aus der hohen Drüden Versammlungen | nach Bragas Telyn .. satzungenlos sich der B–n Lied stürzt. 5, 6 u. v.; Claudius 1, 2; 23; G. 32, 56—60; An den Ober-B–n der Pleiße (Weiße). 59; 14, 134; H. 13, 149; L. 5, 102; Was soll ich von den B–n sagen, | die ohne Treffen uns durch ihr Geheul verjagen? Nicolai 1, 169; V. 3, 6; 31, 46; Lieber alter Mit-B.! [Miller]. Br. 2, 143 u. o., aber auch: Der mächtige B., der Keier. Th. 16, 45 und von dem ungrischen Geiger: Der braune B. Beck Arm 278; Die Lerchen, .. Flügel-B–n. Grün Sch. 136.
Anm. In der Voraussetzung deutschen Ursprungs mit Baren, Bar III. u. dem Bardau der vorigen Anm. zusammengestellt, vgl. Bardei, bardisch etc.
Zsstzg. s. o. u. z. B. Helden-, Vaterlands-B. etc.