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aßig Aßigkeit
Āßig, a. (~keit, f.):
1) eßbar, schmackhaft, zum Essen dienend; Äsig. Gotthelf G. 8; 352 etc.; Sch. 1 etc. 2) vielessend, Appetit habend. HSachs 1, 87c etc.
Anm. Meist mundartl., veralt. Schles. zu 1: Äßes (bei Adelung: ehses) Brot, Fleisch etc., und übertr. = schön: Áßes Gesicht.
Zsstzg. theils akt. [2]: Ein ä–er, doch kein heuschrecken- ä–er, sondern honigfräßiger. Fischart Garg. 225. —, theils pass.: Wurm-ä.: von Würmern zernagt etc.; ferner z. B.: An-: lüstern, begierig (angeätzt, geködert). Ge-: aefräßia: Die G–keit. Rückert Mak. 2, 162.
Kur-: im Essen kürend, wählerisch.
Un-: [1] unschmackhaft, [2] appetitlos, kur-ä.
Ur-: vom Vieh, übersatt im Futter herumwühlend, vgl. Schütze Holst. 3, 180. Ebenso: Urätz(ig) und als Zeitw.: Uräßen, Urätzen.