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asten Ästen)
Āsten(Ästen): 1) refl., intr. (haben):
sich in Form von Ästen verzweigen: Ein tüchtiger Meister weckt brave Schüler und ihre Thätigkeit ästet wieder ins Unendliche. G. 30, 36; Der alte Stamm ästet sich zu einem ungeheuern Narrenbaume. 29, 305; Engstehende Bäume haben keine so reiche Krone und Ästungen wie freistehende. IV. 21, 154 etc. Das Partic. als Ew.: mit Āsten versehn: Ein Hirsch mit weitgeästeten Hörnern. V. Ov. 2, 171; Ein weitgeasteter Feigenbaum. Rückert 2, 218 etc. S. Ästig. 2) tr.:
a) Einen Baum (aus-)asten, behauen. Stalder 1, 115.
b) mit Baumästen werfen. Frommann 4, 77.
Zsstzg. (vgl. Ásteln), z. B.: Áb-:
1) [1]: Die Geschäfte der Handwerker werden sich immer mehr theilen und abästen; Die Mundköche [werden] sich in Vögel-, Fischköche etc. sondern; bei den Gelehrten werden die Abästungen noch üppiger ausfallen. IP. 39, 53 etc.
2) [2] Einen Baum a-, ihm Äste oder die Äste nehmen. Der Gärtner ästet den Baum ab, der Sturm entästet ihn (s. †Ab): Āūs-:
1) [1] Die Pfahlwurzel wie die sich weithin ausästelnden am Baume des neuen Menschenlebens. Auerbach Leb. 2, 8; Aus- ästelungen eines Nervengeflechts; Ausästungen eines Gebirgsstocks etc.
2) [2] Von Gartenscheeren ausgeästet. IP. 60, 81 etc. Be- [1]: mit Ästen versehn: [Des Korallen] beastet Roth. Mühlpforth Leich. 382. Ent- [2]: s. Ab-ä. 2: Eine Buche ..., entblättert, entästet. G. 31, 206 etc.; Entastete Tannen. Arndt E. 102. Ver- [1]: Die Blumen bilden verästelte Stiele. Burmeister gB. 2, 280; 85; Der Darmkanal verästelt sich überall hin in den ganzen Körper mit einer unendlichen Menge feiner Verzweigungen. Vogt Oc. 1, 73; Verästelungen. KMüller Nat. 4, 20b etc. Die ver- ästeten, zackigen, verknorrten .. Gesetze. Goltz 3, 434; Ein Völkerschaftenbund, in unendliche Verfassungen verästet und verzweigt. Jahn M. 84 etc. Verastungen. Monatblätter 1, 543b etc. Zer- [1]: Büschel greiser zerästelter Haare. Burmeister gB. 2, 225 etc.