Faksimile 0059 | Seite 51
Faksimile 0059 | Seite 51
Ass Äss
I. Āss, Äss, n., –es; –e; Äpchen, lein; -:
1) die Eins im Kartenspiel, vgl. Daus: Mischet eure falscheKarte .. Jmmer werf’ ich .. ein gewinnend Aß. Daumer 1, 112; Die rothen Asse und die Könige. Lewald W. 1, 313; Der kaltblütigste Mann, der je ein ausschlug. Schlegel Cymb. 2, 3 etc.; Herz-Aß. Hebel 3. 135; Die Eicheln-Sau und Sau-Eß, welche der Teufel lang auf den Stich behalten. Fischart B. 21a. 2) die Eins im Würfelspiel: Also heißet im Toccateglispiel die Eins oder Eß, die Zwei Daus, die Drei zuw. Tres, die Vier Quatuor oder Quater, die Fünfe Cinque oder Zink und die Sechse Sis oder Seß, wie man denn ein altes Sprichwort hat .., anzuzeigen, daß der Mittelstand allezeit das Beste thun oder auch herhalten müsse: Daus, Nichts hat; Seß, Cinq Nicht dat [giebt]; aber Quater, Drei, die sind stets dabei. L Homhre (Hamb. 1791) 275. S. Spate 388; Weidner 56 etc.; Seß oder Eß! (sprchw.) der höchste oder der niedrigste Wurf, Aut Caesar aut nihil; Daus- (veralt.): ein durchtriebner Mensch, Racker etc. Simplicisstmus 2, 130; 147 etc. 3) auch sonst Bez. der grundleglich gemachten Einheit: Das Pfund hat 10 Zehnling, der Zehnling 10 Cent-Aß, das Cent-Aß hat 10 Pfennige, der Pfennig hat 10 Aß. Hebel 3, 473 etc. So nam. das kleinste Goldgewicht = ¹ Grän und übertr.: Die Wagschalen haben einander gleichgestanden, indem die Vorsehung bald in die eine, bald in die andere ein zuwerfen ließ. L. 11, 591 etc. Ferner das 24löthige Apothekerpfund.
Anm. Vgl. lat. as und s. Denecke 1, 448a.