Faksimile 0057 | Seite 49
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Arzt
Ārzt, m., –es; Ärzte; Arztchen, lein; -:
der die Heilkunst versteht und ausübt, an Menschen und Thieren (s. Doktor und Arztin), auch übertr. auf Personificiertes: Praktischer A.; Du A. des Leibs und der Seele. G. 1, 261; Die Ärzte unsres Herrgotts Flicker. Zinkgräf 1, 175; dem Ärztlein. G. 28, 180; 190, verächtlich = uacksalber. Solcher Wunden A. | ist nur die Zeit etc. Zuw. = ärztlicher Schriftsteiler: Schlug in den Ärzten nach. Lichtwer 141.
Anm. Aus gr., mlat. archiater. Ältre Formen: Arz. Schottel 894; Arzat, Arzet, in Mz. mit und ohne Uml.
Zsstzg. nam. nach den besondern Fächern, dem Objekt oder dem Ort der Wirksamkeit etc., z. B.: After-: Quacksalber, Medikaster. Aūgen-.
Bāde-: für die Badegäste.
Bérg-: für die Bergleute.
Brúch-: der sich nam. mit Heilung von Brüchen beschäftigt.
Brúnnen-: Bade-A.
Féld-: im Feld, für die Soldaten: F. im griechischen Lager. W. 16, 36.
Hāūs-: der in einem Haus, in 7 einer Familie zur Behandlung der vorkommenden Krankheitsfälle angenommne Arzt. IP. 21, 20.
Hérzens-: der das Herz heilt. Zelter 2, 327; s. Seelen-A.
Hōf-: am fürstlichen Hof (veralt. Burg-A.); auch als Titel.
Irren-: für Geisteskranke.
Kǟlber-: (veralt.) Quacksalber. Garzoni 179a; 554a etc. Lazaréth-. Musäus M. 2, 26.
Lēīb-:
1) um den Leib des Fürsten beschäftigt, auch als Titel (s. Leib): Der zum Seelen-A. gewordene kaiserliche L. Ense Denkw. 1, 173 etc.
2) der innre Kuren vornimmt, im Ggstz. der Chirurgen: Leibärzte braucht man nur selten, Wundärzte fast immer. G. 18, 82. Mǖhl-: Mühlenbauer, nam. Einer, der Mühlen ausbessert. Frisch 1, 672 c; Garzoni 633b; vgl. Logau 3, 8, 96 und Mühlendoktor. Auerbach Leb. 2, 158. Nêben-. Gutzkow Diak. 148. Ober-: Der O. im Krankenhaus etc. Pfêrde-: s. Thier-A. Schíffs-: für die Schiffsleute etc. Sēēlen-: der die Seele zu heilen sucht. Heine Reis. 4, 67 etc. Stāāts-: Die Politiker waren Staatschirurgen, aber keine Staatsärzte [suchten den Staat durch äußre statt durch innre Behandlung zu heilen]. Börne 2, 165. Theāter-: fürs Theaterpersonal. Thīēr-, Vīēh-. Wúnd-: Chirurg. Wúrm-: Mittel gegen die Würmer im Leib ver- ordnend; nam. auch ein herumziehnder Quacksalber, vgl.: Wie ein Wurmdoktor seinen Pillen Eigenschaften andichtet. G. 32, 375; Sch. 117 b etc. Zāhn-: der sich mit kranken Zähnen und deren Heilung oder Ersatz beschäftigt, vgl.: Hatte euch so z–mäßig herausgestrichen. G. 9, 59 u. ä. m.