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Apotheke Apotheker Apothekerei apothekerhaft Apothekerlich Apothekermäßig apothekrn
Apothēk~e (gr.), f.; –n:
urspr. Niederlage, jetzt speciell: Arzneiladen; Sammlung verschiedner zu gewissem Gebrauch bestimmter Arzneien, z. B. Allopathische, homöopathische A., Augen- (Stilling 3, 105), Haus- (Zschokke 1, 144), Reise-, Schiffs-A. etc. Zweibeinige (Hebel 3, 120), wandernde A. etc. scherzh. für Einen, der viel Arznei nimmt. S. auch: lateinische A., Küche, vgl. Zinkgräf 2, 38; Nach dem mecklenburgischen Jdiotikon; denn in diesem heißt jeder Materialladen eine A. IP. 1, 156; Die kräuterreichen Wälder sind Apothek’s genug. Logau (L. 5, 290).
~er, m., –s; uv.; –chen, lein; -:
Arzneibereiter, Apothekenbesitzer. Sir. 38. 7; 49, 1; Hohel. 3, 6; A–in. 1. Sam. 8, 13; Des A–s Mörser verderbt des Kunstpfeifers Musik. L. 11, 386 (Auf rauschende Lust folgt Kränklichkeit) etc.
~erēī, f.; –en:
Treiben eines Apothekers. Goltz 3, 147; Rollenhagen Froschm. Kap. 18.
~erhaft, ~erlich, ~ermäßig, a.:
Keller gH. 2, 240; Gott- helf Sch. 2, 205; U. 2, 28 etc.
~rn, intr. (haben):
Arzneien anwenden, medicinieren, nach Arzneien schmekken: Den einfachen Wohlgeschmack seines Brotes durch eine gemeinschmeckende a–de Würze verderben. Rumohr Kochk. 101.
Anm. Die Viel (99 Procent, wie es heißt) verdienenden A–er, die 99procentigen A–er (Auerbach Leben 2, 161) nennt der Volkswitz auch kurzweg Neunundneunziger z. B. vHorn rhD. 2, 215; Scherr Graz. 2, 85 etc.; s. bei Hebel 2, 222 (vgl. 219) das Räthsel: Als Wein hat er [Auflös. der Neunundneunziger] mich krank gemacht, | als A–er mir Genesung wieder bracht. Man beruft sich dabei wohl auch dar- auf, daß die Buchstaben von Apotheeker nach ihrem Zahlwerth (d. h. A = 1, p = 15 ff.) zusammen 99 ausmachen. Vgl. auch A–er-Rechnung, Rechnung mit übermäßigem Gewinn.