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Acht Achte
I. Acht(eAcht(e), Zahlw.:
1) die zwischen 7 und 9 liegende Zahl: 12 und 4 davon bleibt a. Falk; Da kamen Türken her, ein sieben oder achte. Rückert etc. Bei den Buchdr. auch die 8 Punkte zählende Schrift, sonst Petit. 2) die Ziffer, das Zeichen für die Zahl (fem.): Die A., eine römische (VIII), arabische (8) A.; Dinge von ähnlicher Gestalt: Ließ er sein Pferd die A–e gehen. Droysen Y. 2, 209; Freitag Soll 318; Die große A–e [beim englischen Tanz] zu machen. G. 14, 28; Die kleine A. ahmt nur die Hälfte der Ziffer nach; Lange A–e, hochaufgeschossnes Frauenzimmer. Weinhold; Goldne A., ein dem Citronenfalter ähnlicher Schmetterling, Colias hyale, mit perlmutterglänzender, roth und braun eingefasster 8 auf den Unterflügeln etc. 3) Wie bei allen Zahlw. (s. Zahl, Uhr, Jahr, selb, halb, ein, zehn, zig, hundert etc.) mehrfache Ellipsen, wodurch das Zahlw. als Hw. (theils in der Mz., theils als f., –en) erscheint und zwar (s. 1 und
2) nimmt ohne drauf folgendes Hw. acht oft ein e und im Dat. en an: Er wird morgen acht [Jahr alt]; Die uhr schlägt a. [Schläge]; Es ist halb a. [Uhr]; Im Kartenspiel: Alle 4 A–en; Die Herzen-A–e etc. Ihr getreuen lieben A–e. .Freiligrath [Achtgespann]; Mit A–en [8 Pferden] fahren. Halb a–e schon. Freiligrath; Gegen A–e. G.; Gut um A–e. Ders.; Ich komme noch, vor Acht(e, en) etc. Ein Stück von A–en, span. Münze von 8 Realen etc. 4) Man beachte: A. Tage als Bez. einer Woche, bei der man dann Anfangs- und Schlusstag mit zählt, während man bei zwei Wochen Dies nicht thut, vgl.: Vierzehn Tage und frz. quinze jours, d. i. funfzehn. Eine größere Anzahl Wochen drückt man gewöhnl. nicht in Tagen aus.
Anm. Gr. und lat. ózτc, octo und ähnl. in den vrwdten Sprachen. Unerschöpfl. Zsstzg. wie: Acht-äugig, beinig, eck(ig), seit(ig), löthig, strahlig, tägig, zeilig. Über Ge- acht, wie Gedritt, Geneunt etc. s. Ge. Ferner s. Acht-e, -el, -er etc. und vgl. Drei.