Geſetz-Vorſchlag, -Entwurf, wie er dem „engliſchen Parlament“ zur Berathung und Annahme vorgelegt wird: Eine B. wird eingebracht, darüber abgeſtimmt, ſie wird angenommen, abgelehntꝛc.; Das gefühlte Bedürfnis giebt Fug zur B.; denn B., das Stammwort von billig und Billigkeit, iſt nichts Anders als, was Jemand fühlt, daß es als Vorſchrift und Richtſchnur gelten müſſe. Jahn M. 127; Handhabe du Geſetz und B. V. 4, 50.
Anm.
Häufiger der Ggſtz. Un-B. in allen drei Geſchlechtern, vgl.: Unbild 3 und z. B.: Zum Zeugen des Ungleichen, ſo ihm widerfahren. Weidner 31; ferner Benecke, der freilich jeden Vergleich mit engl. bill ablehnt, das aber nicht blos Zettel, Urkunde heißt, ſondern auch Rechnung, ſ. Beil (Anm.), das vielleicht ſelbſt mit Bild etymol. zuſammenhängt, und Bille.
Zſſtzg. Un-: wechſelnden Geſchlechts; Mz. gewöhnl. von Unbilde, ſ. d.: verletzende Handlung mit Bezug auf Den, dem ſie widerfährt, verſch. von Unrecht, das mehr den Bezug auf den Ausübenden hervorhebt: U., Unbilden des Wetters, des Klimas ꝛc. Oft ohne Artikel: Mit Hohn und U. Bodenſtedt 2, 94; U. an Ehr’ und Leibe verzeiht nur der Schwache. 180; Schmach für U. ſchaffteſt du. Chamiſſo 3, 258; Ein Herz, das Unrecht haſſet und U. G. 5, 35; Daß drin ein König U. pflog. Rückert Morg. 1, 21 ꝛc. Zumeiſt fem.: Rache nehmen für die erlittene U. Auerbach D. 4, 191; Daß die U. geſühnt ſei, die Schmach gerächt. Freiligrath 2, 105; An dem die Menſchheit ſo große U. ver- übt. Gotthelf Sch. 232; Durch die U. alter Zeit mistrauiſch gegen alle Welt. Gutzkow Bl. 1, 264; Ausgleichung fremder U. R. 2, 262; Zur Abwehr fernerer U. Kühne Fr. 70; Lewald W. 1, 281; Müllner 2, 12; Scheſſel 155; Tochterchen, laß gut ſein! mir entfuhr in der Hitze die U. V. 1, 126, mit der Anm. (vgl. Unbild): „Haller braucht die ebenfalls alte Form: der U. nach Frank’s Sprichw.: Der U. wird mit Billigkeit geſtillt.“ So m. ferner: Jhr laſſt den U., der mir widerfuhr, | nicht ungeſtraft. Geibel Rod. 152; Kühne Fr. 67; Einen U. zu rügen. Muſäus M. 3, 40 ꝛc. Aber auch n.: Wenn Dieſer das U. bemerkt und rügt, womit man vor einigen Jahren in Deutſchland Molièren verletzte. G. 33, 106; L. 11, 620 und, wo es unentſchieden bleibt, ob mn. oder n.: Wenn ich dann vom U. dieſer Welt | Nichts mehr zu fürchten habe. G. 13, 342 ꝛc.