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Kuchen
Kūchen, m., –s; uv.; Küchlein, el, elchen; -:
1) ein Gebäck aus feinerem Mehlteig, gw. mit Zucker
und Fett (ſ. Brot 1): Wer da will K. backen, | Der muß
haben 7 Sachen: | Butter und Salz, | Eier und Schmalz, |
Zucker und Mehl; | Saffran macht den K. gel. Volkslied ꝛc.;
Menge drei Maß Semmelmehl, knete und backe K. 1. Moſ.
18, 6; Ungeſäuertes Brot und ungeſäuerte K. mit Öl ge-
menget und ungeſäuerte Fladen mit Öl geſalbet. 2, 29, 2;
Auf einem K. von geſäuertem Brot. 3, 7, 13; Einen K.
geöltes Brot. 8, 26, wo Brot etwa die Maſſe, den Teig,
K. die (runde) Form bez., vgl.: Schaubrot, welche
hie K. heißen darum, daß ſie breit waren wie K. Luther SW.
64, 31 (ſ. 4 und Brot-K.); Ephraim iſt wie ein Kuche
(ſ. Anm.), den Niemand umwendet. Hoſ. 7, 8; Heißgerührte
Küchelchen. Droyſen A. 2, 408 ꝛc. Sprchw.: a) Ein
K. ſein (ſ. Gebäck, Anm.), innig vertraut, Eins mit
einander: Wir ſind ja immer ein Kuch und ein Mus ge-
weſen. Kurz Sonn. 279; Daß Der in Gott bleibt und Gott
in ihm, alſo daß er und Gott ein Kuche wird. Luther 6, 46b;
Ich rechne ſie Alle in einen K., wie ſie auch ſind. 8, 178b;
SW. 60, 93; 61, 13 ꝛc. b) Denk ich, jetzt wird’s Ruhe
geben ein Weilchen? Ja K.! Holtei Lammf. 1, 19; Zelter 4,
104, iron. = im Gegentheil, warum nicht gar? ꝛc.,
vgl.: Proſt Mahlzeit! u. bair.: Morgen back’ ich dir auch
ein Küchel, ſ. Schm. 2, 279 und kücheln ꝛc. c) ferner:
So kamen die Gerichtsperſonen und theilten den K. [alles
Vorhandne, nordd.: „die ganze Proſt Mahlzeit“]; ſie
verſiegelten Alles. Gotthelf U. 2, 322; Wir können in die
Händ’ uns blaſen und abpaſſen; ungar iſt der K. noch. V.
Sh. 3, 342 [die Sache, Angelegenheit ꝛc.]; Nun fällt
K. und Kalb, Sohn und Vater, Sünder und Gerechter zu-
gleich in den Brunnen. Tieck NKr. 2, 241, es iſt Alles mit
einander verloren (ob etwa: „Kuhchen und Kalb“ als
Verkl. von Kuh?). Dazu zahlreiche Zſſtzg. (ſ. d.).
2) nam. in Baiern in vielen Zſſtzg. Bez. eines
ländlichen Feſtſchmauſes nach dem Hauptgericht (vgl.
Bier 2 und Zſſtzg.), z. B.: Abfahrtsküchel, wenn das
Vieh von der Alp gefahren, heimgekehrt; Abdreſchküchel,
nach dem Abdreſchen; Abſchnittküchel, Ernteſchmaus;
Einheuküchel, nach dem Einbringen des Heus; Umbau-
küchel, nach der Getreideſaat ꝛc. Schm. 3) Paſtillen,
Plätzchen, Zeltlein aus Zucker oder feinem Teig mit
würzigen Zuſätzen (ſ. 4), gw. in Zſſtzg. und verkl.,
z. B.: Citronen-, Pfeffermünz-Küchlein ꝛc.; Bruſtküchlein,
inſofern ſie den Schleim auf der Bruſt löſen u. ä. m.
in den Apotheken. 4) nach der Ahnlichkeit in der
(runden oder rundlichen) Form und Konſiſtenz vielfach
übertr. z. B.: a) die nach Ausſcheidung des Serums
gerinnende Maſſe des Bluts: In lebendes Blut gebracht,
unterwirft es dasſelbe einer fauligen Zerſetzung, ſcheidet Waſ-
ſer und K. Linck Schl. 114. b) Bei den Rachenblumen
.. verſchwindet der obere Theil der Scheidewand und der
untere verwächſt zu einer Art Kegel oder K. (Placenta), wor-
auf der Samen liegt. Oken 2, 75; 76; Ein kegelförmiger
Fruchtboden, welcher K. heißt. 3, 952 ꝛc. c) der beim
Preſſen von Ol, Wein ꝛc. bleibende Rückſtand (ſ. Brot
3): Die von dieſer zweiten Preſſung [beim Cider] erfol-
genden K. Karmarſch 2, 756; Öl-K. 776; Hanf-, Lein-,
Raps-K. ꝛc. d) Tafel oder Wabe der Bienenſtöcke.
e) K., Harz-, Pech-K., eine geſchmolzne und in Form
eines niedrigen Cylinders erkaltete Maſſe von Harz ꝛc.,
nam. im Elektrophor. f) (ſ. e) ähnlich von Erz-
maſſen ꝛc.: K., Erz-K.; Das bringt nur Silbererz und Ko-
bolt-K. Claudius 3, 117; Als nun der Metall-K. dieſes ge-
waltige Feuer empfand, fing er an zu ſchmelzen. . . Daß der
K. zu ſchmelzen anfing. .. Alsdann ließ ich einen halben
Zinn-K. nehmen, der ungefähr 60 Pfund wiegen konnte und
warf ihn auf das Metall im Ofen ꝛc. G. 29, 61; Einen K.
Salmiak. 21, 256; Gold- und Silberküchelchen zu ſtempeln.
.Das Küchelchen in die Stempelſchale gelegt. 31, 349
[dazwiſchen einmal „das Kügelchen“] ꝛc. Auch: Der
ſogenannte Bologneſer Schwerſpath, woraus man die kleinen
K. bereitet, welche kalciniert im Dunkeln leuchten, wenn ſie
vorher dem Lichte ausgeſetzt geweſen und die man hier kurz
und gut fosfori nennt. G. 23, 128 ꝛc. g) in den Glas-
hütten runde gebrannte Thonmaſſen, die Löcher des
Ofens zu verſchließen, K., Krumm-K.; ähnlich: K., Lei-
K., in den Salzkothen Stücken Schlotten, die auf den
Herd gelegt werden, damit die Flamme beſſer an die
Pfannen ſchlage.
Anm. Ahd. chuocho, mhd. kuoche, aus dem Roman.,
ſ. Diez 117, vom lat. coquo, kochen (ſ. d.), backen. Auch
noch im ältern Nhd. Kuche (ſ. o.). Über die Vrkl. ſ. Küche,
Anm. Schleſ. unterſch. man Kuchel [kleiner K.] u. Küchel
in Bed. 3; bair. K. [ein flaches, dichtes, im Ofen gebacknes
Gebäck] und Küechel [eine in Schmalz gebackne, erhobne
und lockre Maſſe aus feinerm Teig], ſ. Schm. und Weinhold,
Zſſtzg. ſehr zahlreich nam. zu 1, was wir im
Folgenden unbez. laſſen —, nach einem Hauptbeſtand-
theil, nach der Form, nach einer Feier, für die er be-
ſtimmt iſt, nach gewiſſen Perſ. benannt ꝛc., oft nach
Zeit und Ort verſch., z. B. wobei wir uns auf die
gw. Sorten beſchränken, außer den in [2] erwähnten
mehr mundartl.: Áfter-: aus After- od. Poll-Mehl,
ſ. Schuhſohle. Anīs-: mit Anis gewürzt, nam.
in Scheibenform aus Zucker, Eiern, Mehl und Anis.
Apfel-: ſ. Obſt-K.: Äpfelküchlein. Hebel 3, 49.
Áſch-: Napf-K. Bāūm-: Spieß-, Stangen-K.,
ein Kuchen, deſſen (gw. aus Weizenmehl, Sahne,
Zucker und Eiern bereiteter) Teig ſchichtweiſe auf ein
mit Papier umwickeltes koniſches Holz getragen wird,
das durch einen der Länge nach mitten hindurchgehen-
den Bratſpieß überm Feuer gedreht wird. Bétt-
ler-: Pracher-K. Bīſam- [3]. Biskuīt-:
aus Kraftmehl, Zucker und zu Schnee geſchlagnen
Eiern. Blāſen-: aus mürbem Teig, dünn und
hoch auflaufend, „Aufläufer“. Blūt- [4a].
Brōt-: aus (gewalgertem) Brotteig, meiſt minder
lange als gw. Brot gebacken. 1. Sam. 6, 19. Brǖ-
der- [4]: bei den Glaſern runde Fenſterſcheiben.
Adelung. Brúſt- [3]. Bútter-: aus feſtgekne-
tetem Butterteig und Hefe. Citrōnen- [1; 3].
Díck-: in dickern Scheiben. Eīer-: in der
Pfanne od. im Tiegel gebackner ſcheibenförmiger Kuchen
aus Eiern, Mehl und Butter, Pfann-, Ringel-K., ſ.
Hausfuchs, Pfarrersbraten: Was Das für ein Lärm um
einen E. [etwas Geringes] iſt. Thümmel 7, 166, ſprchw.
nach dem Frz.; Gefüllter E., ſ. Blinſe; Apfel-, Pflau-
men-, Speck-E. ꝛc. Eīſen-, Eīſer-: in eiſerner
Form gebacken, Waffel-K. (ſ. d.). Erbſen-: aus
durchgeſchlagnen Erbſen, geriebner Semmel, Eiern,
Butter, Zucker ꝛc. Erz- [4f]. Féſt-: zu einem
Feſt gebacken, ſo z. B. Oſter-, Pfingſt-, Weihnachts-K. ꝛc.;
Geburtstags-, Hochzeits-, Kindtaufs- oder Tauf-K. ꝛc., wo-
mit auch wohl an beſt. Orten beſt. Sorten von Kuchen
bez. werden. Fīēber- [4]: Geſchwulſt (der Milz)
unter den kurzen Rippen, wie ſie zuw. nach Wechſel-
fiebern vorkommt. Figūren-: aus einem dichten
Teig in Form beſtimmter Figuren. Gebūrts-
tags-: ſ. Feſt-K. Góld- [4f]. Grīēs-,
Grīēz-: rundes lockres Brot aus Griezmehl.
Hánf- [4c]. Hārz- [4e]. Hêfen-: mit Hefe
gebacken. Hóchzeits-: ſ. Feſt-K. Hōnig-:
1) [1] Kuchen mit Honig als Hauptbeſtandtheil, nam.
Pfeffer-K. (ſ. d.). 2) [4d] Honigwabe: Iſt Wachs
im H., | ſo iſt es dein [der Biene] Gekleb; | iſt Honig drin
zu ſuchen, | ſo iſt es dein Geweb. Rückert Erb. 2, 95.
Janitſchāren-: aus gleicher Gewichtsmaſſe von
Mehl, Zucker und Eiern. Johánnisbeer-: ſ.
Obſt-K. Káffe-: zum Kaffe zu genießen, gw. aus
lockrem Teig, dünn gewalgert, in Scheibenform, vgl.
Thee-K. Kāīſer-. Kartóffel-: aus Kartof-
felmehl. Kǟſe-: aus feingerührtem Käſe, Zucker,
Butter, Eiern, Sahne ꝛc., bei Spate „Solf-K.“.
Kindtaufs-: ſ. Feſt-K. Kirſch-: ſ. Obſt-K.;
Ja, K.! [1b]. Knáſter-: kleine dünne knuſprig
gebackne Pfeffer-K. (ſ. d.), „Pflaſterſteine“, ,,Stein-
pflaſter“. Knēīp-: Dick-K. mit eingekneipten Ver-
zierungen. Kōbalt- [4f]. Kȫnigs-: eine
feine Sorte Dick-K. Kráft-: 1) Kuchen aus Kraft-
mehl. 2) [3] kräftigende Paſtillen. Krúmm-
[4g]. Kǘmmel-: kümmelbeſtreuter, in Butter ge-
backner Hefen-K. Kürbis-: aus gekochtem und
zerriebnem Kürbisfleiſch, geriebner Semmel, Zucker,
Butter ꝛc., vgl. Kraftbrot. Lánd-: Art Hefen-K.
Lêb-: Pfeffer-K. (ſ. d. und Lebhonig; mhd.
lëb(e)kuoche, in der erſten Hälfte viell. aus lat. libum,
Art v. Kuchen aus Mehl u. Honig“. W. HBr. 1, 168;
doch vergl.: Leck-K. Rollenhagen Fr. 81; HSachs G. 1,
76 ꝛc.): Die mandelvollen | L. Rückert 6, 127; Von einem
Nürnberger Krämer um L. gewickelt. Sch. 106b ꝛc. Übrtr.:
L. austheilen, überſüß und freundlich ſein. Kurz Weihn.
233 (ſ. Süßholz), und wortſpielend: Gelt, haſt dich an
den L. überlebt? [des Wohllebens zu viel genoſſen]. 83,
vgl. Leblaib. Schm. 2, 413, und Leib-K., Brot-K., aus
Weizenmehl, nam. zu Neujahr gebacken, mit dem
Aberglauben, daß Der, deſſen (mit ſeinem aufgeklebten
Namen bez.) Brot geborſten, in demſelben Jahre ſter-
ben müſſe. Adelung. Lēī- [4g]. Lēīm- [4]: der
beim Leimſieden in der Form ſich bildende Leimklum-
pen. Karmarſch 2, 578. Lēīn- [4c]. Mándel-:
Kuchen aus dünn ausgerolltem, ſehr viele Mandeln
enthaltendem Teig. Mátze-: nach dem Hebr.
ungeſäuertes Brot, Oſter-K. der Juden: Aller Sauer-
teig ſei hier aufgeſcheuert. | Befurcht er, daß das Brot ſo
lieb, | wie ein Matz-K. ſitzen blieb. G. 2, 145; M., woran
das gläubige Iſrael ſchon drei Jahrtauſende knuſpert. Heine
Verm. 1, 311. Mêêr- [4]: eine Art Meerigel, Scu-
tella. Metáll- [4f]. Mílch-: deſſen Teig
mit Milch angerührt iſt. Mōhn-: dick mit Mohn
beſtreut oder im Teig geriebnen Mohnbrei enthaltend.
Mörſer-: Napf-K. Mútter- [4]: 1) Nach-
geburt (ſ. d.). 2) Samenlappen der Pflanzen, Ko-
tyledonen. 3) ſ. Streuſel-K. Nápf-: ein in einer
blumentopfartigen Form gebackner hoher Hefen-K.,
auch: Aſch-, Mörſer-, Scherbel- oder Scherben-, Topf-
K. oder Gugelhopf (ſ. d.). Nónnen-: ſcheiben-
förmig, aus feinem Weizenmehl, Zucker und Eiern.
Nūdel-: aus Nudeln, mit Eiern, Mehl, Milch, wie
Eier-K. in der Pfanne gebacken. Öbſt-: Kuchen
mit (eingemachtem) Obſt als Füllung od. Belegung, ſo:
Apfel-, Kirſch-, Pflaumen-K. ꝛc. Öl-: 1) mit
Ol ſt. Butter ꝛc. gebacken. 2. Moſ. 29, 23 ꝛc. 2) [4c].
Opfer-: (bei den Alten) als Opfer dargebracht.
Sch. 233b. Öſter-: ſ. Feſt-K. und Matz-K.
Péch- [4e]. Pfánn(en)-: 1) Eier-K. 2) Faſt-
nachtskrapfen. Übertr., von einem gekleckſten Porträt.
Vogt Oc. 1, 218. Pféffer-: Honig-, Leb-K., aus
Honig (oder ſtatt deſſen Sirup oder Zucker), Mehl,
Eiern, Gewürz (ſ. Pfeffer, Anm.): Thorner, Nürnber-
ger, Braunſchweiger Pf.; Jahrmarkts-Pf., welcher in meiner
Heimath von uns lüſternen Buben Steinpflaſter genannt
wurde. Laube Kön. 1, 42, ſ. Knaſter-K. Pfeffer-
münz- [3]. Pfingſt-: ſ. Feſt-K. Pflāū-
men-: ſ. Obſt-K. Prácher-: Bettler-K., aus
Apfeln, geriebnem Brot, Zucker, Korinthen, Gewürz,
in einer Pfanne oder Form gebacken. Prophē-
ten-: eine Art Hefen-K., frz. brioche (Scheible 451).
Púlver- [4]: das verdichtete Schießpulver, das
beim Körnen zertrümmert wird. Karmarſch 3, 107.
Purgīēr- [3]: Zuckerplätzchen, die ein Purgiermittel
enthalten. Rāhm-: Sahnen-K., mit Milchrahm
zubereitet. Ráps- [4c]. Rǟūcher- [4]: Art
Räucherkerzchen. Spate. Rēībe-: kleine Kuchen aus
geriebnen Kartoffeln, Eiern, Sahne, Mehl ꝛc. in einer
Pfanne mit Fett gebacken. Rēīs-: aus Reis, But-
ter, Eiern, Zucker ꝛc., in einer Kaſſerolle gebacken,
ebenſo Sago-K. ꝛc. Ríngel-: Eier-K. Muſäus Ph.
3, 194. Róll-: aus dünnem Teig, zuſammenge-
rollt. Immermann M. 3, 104. Rǖbſen- [4c].
Sāgo-: ſ. Reis-K. Sánd-: aus Kraftmehl, zu
Sahne geriebner Butter, Zucker ꝛc., ſehr mürbe und
ſich lange haltend, vgl. Sandtorte. Schérben-:
Napf-K. Schíffs-: in einer Tortenpfanne ge-
backne ſcheibenförmige Kuchen, die ſich lange halten.
Schlüſſel-: vom ſelben Teig wie die ſogen.
Schneebälle, mit einem Schlüſſelring abgeſtochen.
Schnítt-: nach dem Backen in dünne Streifen ge-
ſchnitten, „engliſche Schnitte“. Sémmel-: aus
Semmelmehl. 3. Moſ. 7, 12; auch eine Art Eier-K. mit
eingebacknen geröſteten Semmelſcheiben. Sēſam-:
mit Seſam gewürzt. W. 22, 383 ꝛc. Sílber- [4f]:
übertr.: Hat doch unſer Gott ander Schmelzen angelegt, ſo
beide der Herrſchaft und Gewerken zu Frommen gearbeitet,
daß man .. viel ſchöner und glaubiger Silberkuchen in Gottes
Zehenden ſequeſtriert. Mattheſius Lthr. 202b ꝛc. Sólf-:
ſ. Käſe-K. Spéck-: ein Hefen-K., während des
Backens mit würfligem Speck belegt. Spīēß-:
Baum-K. Sprítz:: ein krauſes Backwerk, deſſen
dünner Teig durch eine Spritze in geſchmolznes Fett
(Schmalz oder Butter) ring- oder ſchlangenförmig ge-
ſpritzt wird, ſ. Trichter-K. Stérn-: kleiner ſtern-
förmiger Kuchen. Strēūſel-: dünn gerollter
Hefen-K. mit Streuſeln, d. h. mit einer gehackten
Maſſe aus Butter, Mehl, Zucker und Gewürz über-
ſtreut: Schmale Stücke dicken trocknen St–s, von dem ſich
Nichts ſagen läſſt, als daß er ſtark nach Karbe und Zimmt
ſchmeckt und Mutter-K. genannt wird. Waldau N. 3, 210.
Süſter-: ein mit ſehr vielen Eiern abgerührter
Napf-K. Rumohr Kochk. 106, auch bloß „Süſter“.
Scheibler 446. Tāūf-: ſ. Feſt-K. Tauſend-
jāhr-: den Anis-K. ähnlich, ſich ſehr lange haltend.
Thēē-: ſ. Kaffe-K. Tópf-: Napf-K., verſch.:
Topfenküchel, mit Topfen oder Quark zubereitet.
Tríchter-: ein krauſes Backwerk, deſſen dünnen Teig
man durch einen hin und her bewegten Trichter in ge-
ſchmolznes Fett laufen läſſt, vgl. Spritz-K. Va-
nílle-: wie Anis-K., nur mit Vanille ſt. Anis.
Wáchs- [4]: 1) Wachswabe. 2) runde Wachs-
ſcheibe. Wáffel-: flaches viereckiges Gebäck mit
rautenförmigen Erhabenheiten auf beiden Seiten, im
Waffeleiſen (ſ. d.) gebacken. Wéchſel-: In den
Oblaten oder den Wechſelküchlein der Meß. Fiſchart B. 100a,
Bez. der Hoſtie, ſ. Wandlung. Wúrm- [3]:
Zuckerplätzchen, das ein wurmabtreibendes Mittel (z. B.
Zittwerſamen) enthält. Zímmet-: ſ. Anis-K.
Zinn- [4f]. Zúcker- [3]. Zwīēbel-: ein
Hefen-K., während des Backens mit (in Fett) geſchmor-
ten Zwiebeln belegt u. ä. m.