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billigen
Billigen, tr.: Etwas für recht und billig, für gut,
den Verhältniſſen gemäß erklären; ſeine Uberein- und
Zuſtimmung damit zu erkennen geben, vgl.: gutheißen,
das die Genehmigung und Zuſtimmung einer berechtig-
ten Autorität zu etwas Geſchehenem bezeichnet: Man
billigt manches Vorhaben nicht, das man doch, wenn es ein-
mal ausgeführt iſt, gutheißen muß; Etwas höchlich b.; All-
gemeine Billigung ꝛc. Veralt.: billi ch en. Luther 510a ꝛc.
Zſſtzg. z. B.: Áb-: Aberkennen iſt das Allgemeine,
a. und abſprechen ſind das Beſondere; Dieſes bezieht ſich auf
den Spruch des Geſetzes, Jenes auf die Billigkeit; a. iſt die
Sache des Schiedsmanns, abſprechen des Richters. Leider ſind
die Geſetze oft ſo, daß der Richter Einem Etwas abſprechen
muß, was er ihm nicht a. würde. L. 11, 654, Ggſtz. zu-b.
Míß- (⏑ ⏑): Etwas für unrecht, unpaſſend
erklären, es tadeln: Kein M. (⏑ ⏒) kein Schelten |
macht die Liebe tadelhaft. G. 6, 98. Partic.: Mißbil-
ligt. Alexis H. 1, 2, 285; Danzel L. 146; Forſter Br. 1,
4 (Citat aus der Vorrede zu ſeiner Reiſe, wo aber
Gemißbilligt“ ſteht); Haller XVl.; Heine Rom. 141 ꝛe.;
Gemißbilligt. Danzel L. 264; Forſter Br. 1, 4 (ſ. v.);
Gutzkow R. 5, 7; WHumboldt 3, 147; L. 11, 175; Rückert
Mak. 1, 60; 66 ꝛc. Mißbilligung. Zū-: Ggſtz.
ab-b., aus Billigkeitsrückſichten Etwas zuerkennen:
So könnte er euch ein Nothrecht, servitutemn uecessariai,
z. Möſer Ph. 3, 218; Die hieſige Eigenthumsorduung billigt
dem abſtehenden Anerben von einem im guten Stande befind-
lichen Meierhofe 30 Thaler zu. 4, 228.