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ähnlich Ähnlichkeit
Ähnlich, a. (~keit, ſ. d.): ſich der Gleichheit nähernd,
mehrere übereinſtimmende Merkmale habend, meiſt m.
Dat., zuw. m. Gen.: Jhres Gleichen [ſ. d.] oder ihres
Ä–en. Arndt E. 147; Alle ſolche Verſchwörungen und ihrer
ä–e. Kohl Irl. 1, 55, oder m. mit: Daß die Indianerſprachen
mit denen ... ä. ſeien. Vogt Köhl. XVIII ꝛc.: Täuſchend,
ſchlagend, frappant ä; Ä. wie (Zwillings-) Brüder; wie ein
Ei dem andern; wie ein Hälmchen (Strohhalm) dem andern.
ꝛc. Einem Ochſentreiber ſah ich nicht ſowohl ä. als gleich.
Börne 2, 78; Gleich und verſchieden, ä. nennteſt Beide wohl.
G. 10, 300; Gewiß umgiebt dich auch ein ſchöner Kreis |
v. Ä–en, von Gleichen ſag’ ich nicht. 13, 307; In dem Ver-
hältnis eines Sohnes zu ſeinem Vater, ä., aber verſchieden.
L. 6, 504; Nicht gleich iſt Allen, noch ungleich | ihre Geſtalt,
nein ä. Voß Ov. 1, 66 ꝛc. In der Math. heißen Fi-
guren ä., wenn ſie dieſelben Verhältniſſe, gleich, wenn
ſie dieſelbe Größe haben; ſind ſie Beides, ſo ſind ſie
deckend oder (bei Körpern) auch nur ſymmetriſch.
Sieht Das wohl einer Abſcheulichkeit ä.? Börne; Das Ge-
ringſte, was einer Beſtechung hätte ä. ſehen können. G.; Das
ſieht ihm ä. [läßt ſich von ihm erwarten, liegt in ſeiner
Art] Engel 12, 174; L. 6, 314 u. o.; Immer ſich ä. [in
ſeiner alten Weiſe] Voß Th. 15, 10; Soviele Wunden ..,
daß er ſich faſt nicht ä. ſah [nicht zu erkennen war]. Licht-
wer 142; Der .. ſah ſich gar nicht mehr ä. [war außer
ſich]. Smidt gr. L. 2, 151 ꝛc.
Anm. Benecke 1, 971b, entſt. aus angleich (ſo noch
Stumpf 302b) dem Gleichen ſich annähernd (ſ. lich).
Zſſtzg. unerſchöpflich z. B.: Apoſel-G. 39,64; Purpur-
26; Donner- Prutz Woch. 83; Flammen- Stolberg Jl. 18,
154; Gott- Voß Od. 1, 325; Götter- Il. 1, 225; Thurm-ä.
W. HBr. 1, 12 u. v. a. Nächſt-: Burmeiſter gB. 1, 73;
2, 312, in der Ahnlichkeit am nächſten kommend.
Portrǟt-: Gutzkow R. 1, 46, wie ein Porträt.
Sprāch-: analog, den Sprachgeſetzen gemäß.
Un-: „Auch Sie erkenne ich nicht mehr.“ Worin bin ich
mir denn ſo un-ä. G. 10, 162; Wie verwandelt! wie ſich ſo
ganz un-ä.! wie unkenntlich! Tieck A. 1, 345; Daß ein ſolcher
Dolus einem ſo edlen Mann ganz un-ä. ſieht N. 5, 377.