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achtsam Achtsamkeit
Āchtſam, a. (–keit, f.; –en): auf Etwas achtend;
die Fähigkeit beſitzend, auf Etwas zu achten; mit Sorg-
ſamkeit aufmerkſam: Der Aufmerkſame richtet ſeine Ge-
danken auf Etwas, um es mit dem Verſtand zu faſſen u. in
dem Gedächtnis zu behalten; der A–e, um es zu nutzen. Ein
kluger Hausvater richtet ſeine Aufmerkſamk. auf Alles, was
in ſeinem Hauſe vorgeht; er hält Alles mit A–keit zu Rathe,
damit Nichts zu Grunde gehe. Eberhard; Die Richtung un-
ſerer Jdeen auf einen Gegenſtand, ſo wie die Fähigk., Dieſes
zu thun, heißt Aufmerkſamkeit; die Richtung unſerer Ver-
ſtandeskräfte auf einen gewiſſen Gegenſtand: A–keit, Achtung,
Jenes habitus, Dieſes actus. Mendelsſohn. A. auf Etwas
ꝛc.; Des ſchönen Gefilds a. V. 1,56. Die erzwungenen A–keiten
[Aufmerkſamkeiten] in der feinen Erziehung. Kant 10, 3;
A–keit für Einen. Jris 6, 271 ꝛc. Veralt. = achtbar,
ſchätzbar. Paracelſus 1, 327c.
Zſſtzg, z. B. Āūf-: (veralt.) Lohenſtein Arm. 1, 118;
233. Un-: auf Etwas; auch m. Gen.: Dieſes Muth-
willens u. [nicht achtend]. König Kl. 1, 275; Jer. 2, 132;
Zinkgräf 1, 210 ꝛc.; Aus U–keit habe er es unterlaſſen.
Börne.